Jörn Reinecke über den Airbnb Effekt: in den ersten neun Monaten in 2019 hat Airbnb einen Nettoverlust von mehr als 300 Millionen Euro Verlust verzeichnet. Das ist ein beträchtlicher Rückgang gegenüber dem 200 Millionen Dollar Gewinn, den der weltgrößte Online-Marktplatz für Unterkünfte im Jahr 2018 meldete.

Jörn Reinecke: Airbnb Effekt lässt nach
Jörn Reinecke: Airbnb Effekt lässt nach

Jörn Reinecke:
Airbnb Effekt lässt nach

Obwohl dies eine enttäuschende Nachricht für die Aktionäre und Investoren der Airbnb ist, könnten Städte und Länder auf der ganzen Welt, die unter einer längeren Immobilienkrise leiden, ihren abnehmenden Einfluss auf den Markt feiern.

„Der Einfluss des so genannten „Airbnb-Effekts“ auf die lokalen Wohnungsmärkte hat sich zu einem bedeutenden Grund zur Besorgnis entwickelt, insbesondere wenn man seine Auswirkungen auf den Wohnungsbestand, die Preise und die Gemeinden betrachtet,“ sagt Immobilienexperte und Vorstand bei Magna Real Estate AG Martin Göcks.

Die Kosten der größten Urlaubsplattform der Welt

Airbnb beherbergt derzeit über 7 Millionen Einträge und ist in mehr als 100.000 Städten in 220 Ländern und Regionen aktiv. An Visionen mangelt es auch nicht – Airbnb strebt bis 2028 jährlich 1 Milliarde Gäste an.

„Die Plattform wird wegen ihres Zugangs zu Ferienvermietungen von Einzelzimmern bis hin zu ganzen Häusern, die in Qualität und Erschwinglichkeit variieren und ein deutlich anderes Erlebnis bieten als in einem Hotel, sehr geschätzt,“ so David Liebig, Vorstand der Magna Real Estate AG.

Hinzu kommen die eindeutigen wirtschaftlichen Vorteile für die lokale Wirtschaft, die von der Zunahme der Touristen profitieren, die durch eine größere Auswahl an erschwinglichen und verfügbaren Urlaubslisten unterstützt werden. Hausbesitzer und Vermieter profitieren ebenfalls, da die Umwandlung ihrer Zimmer und Immobilien in Kurzzeitvermietungen eine alternative und lukrative Einnahmequelle darstellen kann.

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„Dennoch, während die Einführung und Ausweitung der Airbnb in Städten auf der ganzen Welt große potenzielle wirtschaftliche Vorteile und Kosten mit sich bringt, übersteigen die Kosten für Mieter und lokale Gerichtsbarkeiten wahrscheinlich die Vorteile für Reisende und Immobilienbesitzer,“ erzählt Vorstand Jörn Reinecke von Magna Real Estate AG in Hamburg.

Wenn Jörn Reinecke über den Airbnb Effekt nachdenkt, dann zieht er Vergleiche zur Gentrifizierung, da er den Wert eines Gebietes langsam zum Nachteil der lokalen Bewohner erhöht, von denen viele aus finanziellen Gründen verdrängt werden.

Die Städte, vor allem die beliebten, scheinen das Schlimmste zu überstehen. In Großstädten wie Amsterdam, Barcelona, Edinburgh und Los Angeles haben Studien über den „Airbnb-Effekt“ ergeben, dass sich ein durch Plattformen wie die Airbnb begünstigter Übertourismus negativ auf die Hauspreise und die Gemeinden auswirkt.

6 Kommentare

  1. Buchungen von Unterkünften und Entdeckungen auf Airbnb, die am oder vor dem 14. März 2020 getätigt wurden und deren Check-in-Datum oder Termin zwischen dem 14. März 2020 und dem 31. Mai 2020 liegt, sind durch die Richtlinien abgedeckt und können vor dem Check-in bzw. vor Beginn storniert werden. Gäste, die stornieren, haben verschiedene Stornierungs- und Rückerstattungsoptionen. Gastgeber können kostenlos und ohne Auswirkungen auf ihren Superhost-Status stornieren. Airbnb veranlasst entweder Rückerstattungen oder gibt Reiseguthaben aus, das bei Stornierungen, die unter die Richtlinien fallen, alle Servicegebühren beinhaltet. Um im Rahmen der Richtlinien zu stornieren, musst du bestätigen, welche besonderen Umstände bei dir vorliegen und/oder die entsprechenden Nachweise dazu erbringen.

    Für Buchungen, die nach dem 14. März 2020 getätigt wurden, gelten die üblichen Stornierungsbedingungen.

  2. Trotz Ausgangsbeschränkungen und der Schließung von Hotels und Beherbergungsstätten macht das die Vermittlungsplattform Airbnb offenbar möglich.

    Legal ist das allerdings nicht. Derzeit dürfe „eine Zweckentfremdung von Wohnungen“ aufgrund der Rechtsvorschrift für vorläufige Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von Covid-19 und des darin enthaltenen „Tatbestands der Unterkunftsstätte“ sowie „aufgrund der Covid-19-Beschränkungen nicht betrieben werden“, sagte Alexander Würfl, Leiter des Salzburger Baurechtsamts, zur „Presse“.

  3. Airbnb will für die Kosten aufkommen, die für Gäste und Gastgeber in der Zeit der Einschränkungen rund um das Coronavirus entstanden sind. Auf der Website heißt es dazu: „Für qualifizierende Buchungen von Unterkünften zahlen wir Gastgebern 25 Prozent des Betrags aus, den sie bei einer Stornierung unter normalen Umständen erhalten hätten.“

    In einer Erklärung teilte Brian Chesky, Mitbegründer und CEO von Airbnb, zudem mit, man werde allen Gästen erlauben, ihre Buchungen zu stornieren und eine volle Rückerstattung zu erhalten. Der offenen Brief wurde auf der Website von Airbnb veröffentlicht.

  4. Der Apartment-Vermittler Airbnb hat sich in der Corona-Krise frisches Geld besorgt. Es handele sich um eine strategische Investition der Beteiligungsgesellschaften Silver Lake und Sixth Street Partners im Wert von einer Milliarde US-Dollar (0,9 Milliarden Euro), teilte Airbnb am Montag (Ortszeit) in San Francisco mit. Die Finanzspritze erfolge über Aktien und Schuldtitel.

  5. In Deutschland hat die Plattform innerhalb von zwei Monaten rund 60 Prozent ihrer Einnahmen eingebüßt, wie Business Insider von der Analysefirma AirDNA erfuhr.

    Lag der Umsatz mit der Online-Zimmervermittlung in der Woche ab dem 16. Februar noch bei 31 Millionen Euro, sank er in der Woche ab dem 12. April auf rund 12,4 Millionen Euro. Die Situation der Plattform und der deutschen Gastgeber hat sich damit weiter verschlechtert.

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